BM-2010-2-Amelung
Berlin Medical 2-2010: 10-12
Qualitätsorientierte Vergütung –
Ärztliche Leistung richtig bewerten
Volker Amelung, Berlin
Schlüsselwörter: Qualitätsorientierte Vergütung, Integrierte Versorgung, Versorgungsforschung, Public Reporting
Zusammenfassung:
Die Diskussion um qualitätsorientierte Vergütung oder Pay for Performance (P4P) in Deutschland kann nicht wirklich überraschen. Mehr Leistungsorientierung bei der Vergütung ärztlicher Leistungen ist lediglich ein weiterer Mosaikstein in der „Normalisierung“ des Gesundheitssystems, Was für den Dienstleistungssektor im Allgemeinen gilt, bricht sich im Bereich der Gesundheitsversorgung Stück für Stück Bahn. Einen wichtigen Impuls für die deutsche Diskussion hat einerseits das Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) von 2007 gesetzt sowie anderseits die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit ihrem Projekt „AQUIK – Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen“, die die Grundlage für Erfolgsmessung darstellen. So kommt der SVR in seinem systematischen Literaturreview zu dem Ergebnis, dass 21 von 28 Studien positive Effekte aufweisen. Der Ausbau der Integrierten Versorgung in Deutschland und den Möglichkeiten neuer Vertragsformen der über die Regelungen in §§ 73 b und c zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) bzw. speziellen fachärztlichen Versorgung haben die Debatte weiter beflügelt. Allerdings sind die bisher vorliegenden Ergebnisse allenfalls ein Fingerzeig. Auch darauf weist der SVR in seinem Gutachten aus 2007 ebenso eindrücklich hin und fordert einen deutlichen Ausbau der Versorgungsforschung. Das ändert nichts daran, dass P4P international zu den bedeutendsten Entwicklungen der vergangenen Jahre gehört.