BM-2011-2-Maercker
Posttraumatische Belastungsstörung – Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und neue Befunde zu Risikofaktoren und Therapie
Andreas Maercker, Universität Zürich, Fachrichtung Psychopathologie & Klinische
Intervention
Seit ihrer Erstbeschreibung vor ca. 30 Jahren hat sich die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) als von Psychosen, Depression und Angst gut unterscheidbare Störung etabliert, deren Kernsymptome in Intrusionen (z. B. schmerzliche Erinnerungsbilder), Vermeidung (z. B. Erinnerungsvermeidung) und Hyperarousal (z. B. erhöhte Schreckhaftigkeit) bestehen. Eine große Anzahl von Forschungsbeiträgen hat sog. prä-, peri- und post- traumatische Risikofaktoren der PTBS abgesichert, zu denen genetische Faktoren, psychische Dissoziation, Erzählenkönnen vom Trauma und die Anerkennung eines Opferstatus gehören. Es hat sich gezeigt, dass die wichtigsten Risikofaktoren für eine PTBS-Entwicklung erst nach dem Erleben des Traumas einwirken. In Hinblick auf die Therapie gibt es heute für PTBS nach sog. Typ-I-Traumen (einmalig / kurzdauernd) sehr wirksame spezifische Therapiemöglichkeiten. An weiteren therapeutischen Fortschritten für PTBS nach Typ-II-Traumen (mehrfach/lang andauernd) wird intensiv gearbeitet. Ausgewählte Therapiestrategien werden genauer vorgestellt.
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker
Ordinarius, Leiter der Fachrichtung
Psychopathologie & Klinische Intervention
Universität Zürich
Binzmühlestr. 14/17
CH-8050 Zürich
sekmck(at)psychologie.uzh.ch