KM-2009-2-Hasengschwandtner
Kosmetische Medizin 2-2009: 10 – 15
FETTEINSCHMELZENDE INJEKTIONEN DIE NEUESTEN WISSENSCHAFTLICHEN ERKENNTNISSE, BEGRIFFSDEFINITIONEN UND WIRKUNGSMECHANISMEN
FAT MELTING INJECTIONS The latest scientific findings, terms and methods
FRANZ HASENGSCHWANDTNER
SCHLÜSSELWÖRTER: Injektionslipolyse, Lipolyse, Fetteinschmelzung, Mesotherapie, Polyenyl-Phosphatidylcholin, Desoxycholsäure
ZUSAMMENFASSUNG:
Injektionslipolyse erfreut sich weltweit einer wachsenden Beliebtheit unter den nicht invasiven ästhetischen Behandlungsmöglichkeiten. Anfänglich von der etablierten Gemeinschaft der plastischen Chirurgen kritisiert, hat sie nun wegen der sehr guten Resultate und wegen kaum auftretender Nebeneffekte Fuß gefasst und viele plastische Chirurgen haben diese Behandlung selbst im Angebot. Mehr als ein Drittel der Netzwerkmitglieder besteht heutzutage aus plastischen Chirurgen.
Die kurze Geschichte der Injektionslipolyse begann als der Italiener Sergio Maggiori, am 5. Mesotherapiekongress in Paris über seine Ergebnisse nach Injektion von Phosphatidylcholin in Xanthelasmen berichtete [1]. 2001 publizierte Dr. Rittes/Brasilien [2] ihre erfolgreiche Arbeit an den Fettansammlungen am Unterlid. 2002 begann der Autor dieses Artikels Dr. Hasengschwandtner, Besitzer einer Diätklinik in Österreich, mit einem neuen Behandlungsprotokoll indem er ein neues Compound mit breiteren Einsatzmöglichkeiten einführte [3]. Er wurde 2003 das erste Mitglied und bald darauf ärztlicher und wissenschaftlicher Leiter des neu gegründeten, jetzt weltweit agierenden Netzwerk Lipolyse. Das Netzwerk Lipolyse war die Idee von zwei PR Experten, Herrn Bunzek und Herrn Brandl aus Münster/Deutschland, die bis dahin im Medizinmanagement arbeiteten und deren Ziel es war den wissenschaftlichen Hintergrund der Lipolyse zu ergründen und weltweite Workshops zu veranstalten um dieses höchstwirksame NetzwerkProtokoll zu lehren. Das erwies sich als notwendig weil zu dieser Zeit die Pharmaindustrie kein wirtschaftliches Potenzial auf diesem Gebiet sah. All die Biopsien, histologischen Auswertungen, Ultraschallergebnisse, Laboruntersuchungen, Tierversuche – musste von den
Beiträgen der Netzwerkmitglieder bezahlt werden.
Heute hat das Netzwerk mehr als 1800 ausgebildete und mit Zertifikat versehene Mitglieder, ausschließlich Ärzte, in 61 Ländern rund um den Globus. Mit Ende 2008 überstieg die Zahl der im Netzwerk dokumentierten Behandlungen die 100.000, die Rate nicht zu erwartender Nebenwirkungen war bei 0,017%. Der Zufriedenheitsgrad sowohl für Ärzte als auch für Patienten variierte von 92% bis 100%, je nach Erfahrung des Arztes.
Neben einigen neuen internationalen Publikationen [4, 5] fanden neue Forschungen in Europa statt. Unter dem Schirm des Netzwerk Lipolyse befasste sich die Universität von Regensburg mit diesem Thema. Das Netzwerk Lipolyse unterstütze finanziell eine Doktorarbeit (in Publikation) und wir sprechen in der Folge von neueren gültigen Begriffen und die letzten wissenschaftlichen Ergebnisse.