KM-2009-3-Leventer

Kosmetische Medizin 3-2009: 92 – 96

LAPPENSCHNITT ODER TRANSPLANTAT: WIE SOLL MAN SICH ENTSCHEIDEN?
Flaps and grafts: Deciding which to use

MIHAELA LEVENTER, CATALIN MIHAI POPESCU, KONSTANTINOS KOUTSIOUKIS, ANA MARIA DUMITRESCU, CLAUDIA CIOBANU, DIANA PLACINTESCU

SCHLÜSSELWÖRTER: Lappenschnitte, Transplantate, rekonstruktive Gradeinteilung, Dermato-Chirurgie

ZUSAMMENFASSUNG:
Der Verschluss kutaner Defekte nach Tumorresektion umfasst eine große Auswahl an rekonstruktiven Lösungskonzepten, um anatomische Funktionen zu erhalten oder wiederherzustellen, natürlich in Verbindung mit einem guten ästhetischen Ergebnis. Die endgültige Entscheidung welche rekonstruktive Methode ausgewählt wird, ist abhängig vom technischen Schwierigkeitsgrad, der operativen Morbidität sowie funktionaler und ästhetischer Gesichtspunkte. An diesem Punkt gibt es viele rekonstruktive Algorithmen, abhängig von Größe und Lokalisation der Defekte, der Geschicklichkeit des Operateurs und den onkologischen Richtlinien. Transplantate (grafts) und Lappenschnitte (flaps) sind die am häufigsten durchgeführten Verschlussmethoden, die ihren speziellen Platz in der Dermato-Chirurgie einnehmen und für deren Einsatz spezifische Kriterien vorliegen. Die Überlegenheit von Lappenschnitten gegenüber Transplantaten ist allgemein bekannt, da man optimale postoperative Ergebnisse aus Sicht von Funktionserhalt und Ästhetik erzielt. Andererseits, erlauben Transplantate eine frühe Erkennung von Rezidiven und sollten bei aggressiven und rezidivierenden Tumoren angewandt werden, oder auch bei Wunden, die bei Lappenschnitten geneigt sind Ischämie und Nekrosen hervorzurufen. Letztendlich haben Lappenschnitte einen bedeutsamen Stellenwert in der Dermato-Chirurgie, aber das sollte nicht in eine Flapsophilie oder Graftophobie ausarten.