KM-2010-4-Wollina-1
Kosmetische Medizin 4-2010: 188 – 193
SEKUNDÄRE DENGUE-FIEBER-INFEKTION
Secondary dengue fever infection
UWE WOLLINA1 AND JÖRN LOHMANN2
1 Department of Dermatology and Allergology and
2 Centre for Travellers Medicine and Vaccination, Academic Teaching
Hospital Dresden-Friedrichstadt, Friedrichstraße 41, D-01067 Dresden, Germany.
SCHLÜSSELWÖRTER: Plötzlich einsetzendes tropisches Fieber, Dengue-Fieber, Diagnostik
ZUSAMMENFASSUNG:
Dengue-Fieber (DF) ist weltweit die häufigste Infektionskrankheit durch Arboviren. Die Endemiegebiete liegen vor allem in tropischen und subtropischen Ländern. In letzter Zeit wurden jedoch auch vermehrt Fälle in Europa registriert. Die Mückenvektoren wurden in einigen Mittelmeergebieten identifiziert. Wir berichten über einen 21-jährigen Deutschen, der nach Rückkehr von Indonesien plötzlich Fieber, Gelenkschmerzen und ein Exanthem mit nappe-clair-ähnlichen Inseln gesunder Haut entwickelte.
RT-PCR sicherte eine DF-Virusinfektion mit positiver Serologie für IgG- und IgM-Antikörper. Es handelte sich um eine Sekundärinfektion mit dem Virustyp 4. Die ca. ein Jahr zurückliegende Primärinfektion ist auf den Virustyp 1 zurückzuführen. Häufig ist der Verlauf einer Zweitinfektion mit DF schwerer verlaufend und birgt ein erhöhtes Risiko für Komplikationen wie das hämorrhagische DF und das DF-Schocksyndrom. Wegen der mucocutanen Symptome spielt der Dermatologe in der Erkennung der Erkrankung und der Infektionskontrolle eine wichtige Rolle.
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