KM-2010-5-Editorial
Kosmetische Medizin 5-2010: 225
Lipolyse bleibt ein heißes Thema
Die Bedeutung des Fettgewebes in der Medizin wurde lange Zeit auf den Energiespeicher bei Adipositas reduziert. In den letzten Jahren hat sich die Sicht deutliche erweitert. Fettgewebe wird als außerordentlich stoffwechsel-aktives Gewebe verstanden, das nicht allein in Energiespeicherung und – umwandlung sondern auch die Kontrolle der Inflammation und des unspezifischen Immunsystems einbezogen ist. Manche Autoren sprechen gar von einem peripheren neuronalen Gewebe.
Einen wichtigen Anteil an dem neu entflammten Interesse am Adeps hat die Dermatochirurgie. Bei der Tumeszenzanästhesie und der Liposuktion wird auch makroskopisch deutlich, das regionale Unterschiede bestehen. Fettgewebsansammlungen in der Knieregion weisen häufig einen alabasterfarbenen Aspekt aus. Die Bindegewebsanteile sind relativ gering. An den Oberschenkelaußenseiten findet sich gröbere Lobuli mit buttergelber Farbe. Die setzt sich fort in unterschiedlichen Anteilen von Stammzellen, die für divergente Langzeitergebnisse in der autologen Fettskultpurierung verantwortlich zeichnen.
En wichtiger Ansatzpunkt der Körperskulpturierung ist die gezielte Beseitigung von Adipozyten. Physikalische Verfahren stehen heute in großer Bandbreite zur Verfügung, von der mikro-kannulären Liposuktion bis zur laserassistierten Liposuktion, Radiowellentherapie und chemischen Lipolyse (Injektionslipolyse). Die Objektivierung der Behandlungsergebnisse ist ein wichtiger Part für eine weitere Optimierung der Verfahren. Im vorliegenden aktuellen Heft der KOSMETISCHEN MEDIZIN widmen Hasengschwandtner und Kollegen dieser Aufgabe.
Lesen Sie außerdem in dieser Ausgabe Grundlegendes zur Lidkorrektur, zum Zusammenhang von Stoffwechsel, Gesundheit und Alter und zu unerwünschten Nebenwirkungen und deren Korrektur bei dermalen Fillern.
Ihr
Uwe Wollina, Dresden