KM-2011-1-Mackowski

Kosmetische Medizin 1-2011: 12-17

Das Geheimnis der Mischloge – oder warum die epimuskuläre Augmentation nicht mehr zeitgemäß ist

MARIAN S. MACKOWSKI

SCHLÜSSELWÖRTER: Brust = nonverbale ästhetische Kommunikationseinheit Nr. I, chirurgisches Konzept für ein stabiles Ergebnis, die „State of the Art“-Augmentoplastik, Mischlogentechnik, präoperative Ergebnis-Visualisierung

ZUSAMMENFASSUNG:
Seit Einführung der Brustimplantate durch die Firma Dow Corning im Jahre 1961 hat sich die Augmentationsplastik zur beliebtesten und häufigsten ästhetischen Korrekturoperation entwickelt. Im Laufe der Jahrzehnte sind unterschiedliche Auffassungen vertreten worden, was die Lage der Implantate und die Zugangswege betrifft. Die für die Weiterentwicklung notwendigen langfristigen Ergebnisbeurteilungen von Patientinnen und Partnern sind aber eindeutig. Die Positionierung der Implantate epimuskulär führt langfristig zu nachweislich schlechten ästhetischen Ergebnissen. Eine rein submuskuläre Loge ist nur in den seltensten Fällen eines sehr weit nach distal reichenden Ursprungs des M. pectoralis major darstellbar. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Die optimalen Voraussetzungen für die Natürlichkeit der Form aber auch die Langfristigkeit der Ergebnisse bietet die hier beschriebene Mischloge. Die natürliche Anmut eines Dekolletés ist mit keiner anderen Positionierung des Implantates vergleichbar. Das durch die Wechselschichtpräparation entstehende Kulissenphänomen wird mit keiner anderen Technik erreicht.

Die moderne Augmentationsplastik bietet durch die Vielzahl an Implantatformen höchste Variabilität im Bezug auf den Wunsch der Patientinnen nach individuellen Lösungen, weil hier das Implantat nicht wie früher über das Volumen, sondern mit Hilfe der Körpermaße ermittelt wird. Inzwischen haben Studien bestätigt, dass Patientinnen mit hochkohäsiven, formstabilen Implantaten der 5. Generation die geringsten Komplikationsraten und höchste Zufriedenheitsraten aufweisen [4, 5, 6, 7, 8]. Bei diesen Studien lagen die Implantate in 85% der Fälle in Mischlogen.

Unter Berücksichtigung aller geschilderten Vorteile bleibt daher das hier gelüftete Geheimnis der Mischloge in der modernen Augmentationsplastik als „State of the Art“ ohne wirkliche Alternative.

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