KM-2011-2-Editorial

Risikomanagement

Die Zeit ist schnell verronnen. Gerade eben wurden noch die letzten Schokoladen-Weihnachtsmänner zu Dumpingpreisen angeboten, sind nun schon seit Wochen deren Nichten und Neffen als Hasen und Kücken in den Regalen der Supermärkte heimisch geworden. Wir haben im übertragenen Sinne Ihnen ein Osterkörbchen gefüllt mit Naschereien aus der Medizin und Ästhetik.

Risikomanagement hat in diesen Tagen eine neue Dimension gewonnen. Die Berliner Arbeitsgruppe um Berthold Rzany widmet sich dem wichtigen Thema der Fehlervermeidung und dem Fehlermanagement am Beispiel dermaler Filler. Gerade die Filleranwendung hat eine immense Verbreitung und Indikationserweiterung erfahren. Ich kann an dieser Stelle nur alle Anwender aufrufen, auch ihre Probleme an das Berliner Register zu melden. Nur auf dem Wege der Datensammlung und -analyse ist es möglich, das Verfahren sicherer zu gestalten. Und noch ein Tipp für Anfänger: Besuchen Sie unbedingt Workshops zum Thema und lernen Sie von den erfahrenen Kollegen. Sonst könnte die erste Sitzung so gefährlich werden, wie Yinka Shonibares „Un Ballo in Maschera“.

Von einer seltenen Nebenwirkung berichtet die Sofioter Gruppe um Nikolai Tsankov. Sie haben einen Fall eines lokalisierten, erworbenen Pseudoxanthoma elasticum nach Anwendung einer Striadilkomplexhaltigen Creme diagnostiziert und diskutieren mögliche Pathogeneseaspekte.

Von Jens Bielenberg erfahren wir Interessantes über eine Substanz aus der Natur, die unseren Winterspeck reduzieren helfen könnte – Glycyrrhetin aus der Lakritzwurzel. Die Studiendaten wurden überraschender Weise bei topischer Anwendung gewonnen. Der Markt von „Fettkillern“ wächst wie das Problem des Übergewichtes.

Bernd Kardoff und Kollegen stellen die Langzeitbehandlung der Psoriasis mit einem TNF-alpha-Antagonisten vor. Auch nach 5 Jahren Therapie konnten sie keinen Wirkungsverlust im Sinne der Tachyphylaxie bemerken. Last but not least sei an das 11. Dresdner Symposium „Ästhetisch-Plastische Medizin“ erinnert, welches heuer zeitig im Mai stattfindet. Vielleicht darf ich dann auch einige unserer Leser in Eblflorenz willkommen heißen.

Ihr
Uwe Wollina, Dresden