Schweißdrüsenverödung durch Laserbehandlung bei axillärer Hyperhidrose

Mittagssymposium bei der 22. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft vom 14. – 16. Juni 2013 in Potsdam, Dr. med. Thomas Filipitsch, Wien

 Schweißdrüsenverödung durch Laserbehandlung bei axillärer Hyperhidrose

 Übermäßiges Schwitzen, insbesondere unter den Achseln ist mittels Lasertherapie besser behandelbar geworden. Ursächlich für die Hyperhidrose ist meist eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems. Dennoch müssen vor der Behandlung andere organische Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden. Die Schweißdrüsenverödung mittels Laser schafft Abhilfe.  Entwickelt wurde diese Therapie aus der schon seit langem erfolgreich angewandten Laserbehandlung von Krampfadern.

Primäre Hyperhidrose

Bei etwa 95 Prozent aller Hyperhidrose-Fälle kann keine Ursache gefunden werden. Ein überaktiver Sympathikusnerv stimuliert im Rahmen einer Dysfunktion des vegetativen Nervensystems die Schweißdrüsen über das normale Maß hinaus. Diese bleiben dann in dieser „on-Position“ stecken. Hierbei scheinen genetische Einflüsse eine Rolle zu spielen. Typisch für die primäre Hyperhidrose ist, dass sie nur selten am gesamten Körper auftritt und meistens örtlich begrenzt ist, z.B. schwitzende Hände oder nasse Achseln – immer symmetrisch. Viele Betroffenen ziehen sich zurück, meiden Situationen, in denen Schweißflecken sichtbar werden könnten. Oft kommt es deshalb zu sozialen Einschränkungen. Eine rechtzeitige Therapie kann auch psychische Folgen vermeiden helfen und wieder Freude dem Patienten zurückbringen.
Laserbehandlung bei axillärer Hyperhidrose

Nach genauer Markierung des Areals wird unter örtlicher Betäubung dem Patienten eine Laserfaser subdermal eingebracht. Dazu sind zwei kleine Schnitte von 2mm notwendig. Danach wird der Laser aktiviert. Das führt zu einer Erhitzung des umliegenden Gewebes. Der optimale Temperaturbereich an der Laserspitze beträgt 60°C. Um Hitzeschäden zu vermeiden, wird während der gesamten Therapie die Hauttemperatur mittels Sensor überwacht. Diese sollte dabei maximal zwischen 39°C und 40°C betragen. Steigt die Temperatur zu stark an, wird über eine Sonde kühlendes Wasser in das OP-Gebiet eingeleitet. Mittels sogenannter Criss-Cross-Technik wird nun das Areal von den beiden Einstichen aus fächerformig gelasert und die Schweißdrüsen so dauerhaft verödet. Der Eingriff erfolgt ambulant.
 Schon ab dem Behandlungszeitpunkt merkt der Patient eine 80-95%-ige Reduktion der Schweißmenge.

Welche Wellenlänge ist am besten geeignet?

„International wird der Eingriff seit 2009 mit unterschiedlichen Wellenlängen durchgeführt. Aufgrund der aktuellen vorliegenden Publikationen kann noch keine klare Empfehlung ausgesprochen werden. Der Einsatz des Lasers mit 1470nm zeichnet sich jedoch durch eine höhere Gewebsabsorption in wasserhaltigen Strukturen aus, was ihn für die Hyperhidrose als geeignet erscheinen lässt.“, so Dr. med. Thomas Filipitsch, Facharzt für Allgemeinchirurgie und Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus, Wien.

Desweiteren wurden in einer Pilotstudie 2012 sieben Hyperhidrose-Patienten mittels subdermaler Laserablation behandelt. Ziel dieser Studie war die Evaluierung der Ergebnisse und Komplikationen beim Einsatz der Wellenlänge 980nm vs. 1470 nm. In beiden Fällen führte die Lasertherapie der Hyperhidrose zur signifikanten klinischen Verbesserungen der Symptome. Die Verwendung des Lasers mit der Wellenlänge 1470nm hatte jedoch weniger Nebenwirkungen und eine kürzere Heilungszeit zur Folge. Außerdem optimiert die von der Firma ALMA-Laser speziell entwickelte Laserfaser den Eingriff.

Fazit

Diese minimal-invasive Methode ist wesentlich schonender als die Ausschabung oder ein Absaugen der Schweißdrüsen und dauerhaft im Vergleich zur Botulinum-Injektion. Die Nebenwirkungen der Laserbehandlung sind erheblich niedriger, gelegentlich können vorübergehende Verhärtungen, Hämatombildung, Pigmentation oder ein verminderter Haarwuchs im Behandlungsareal vorkommen. Sehr selten kann es zu Hitzeschäden wie Brandblasen kommen, welche aber durch eine korrekte Überwachung der Temperatur zu vermeiden sind. In etwa 15-20% der Fälle kann durch verbleibende, kleine Restaktivitäten eine 2. Behandlungssitzung erforderlich sein. Diese sollte frühestens nach 6-8 Wochen durchgeführt werden.

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